ASG besucht die Feuerwache an der Seestraße

Die Arbeitsgruppe der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen besteht seit 3 Jahren und wird geleitet von Andreas Badorrek. Aus unserem Ortsverein gehört auch Ingrid Husmann zum Vorstand der ASG. Die ASG wollte […]

Die Arbeitsgruppe der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen besteht seit 3 Jahren und wird geleitet von Andreas Badorrek. Aus unserem Ortsverein gehört auch Ingrid Husmann zum Vorstand der ASG.

Die ASG wollte mit den Feuerwehrmännern und -frauen ins Gespräch kommen und sich ein Bild von der Arbeit der Einsatzkräfte vor Ort machen.Hintergrund sind die zunehmend gemeldeten Angriffe auf Hilfspersonen. Die Mitglieder der ASG wollten von den Praktikern vor Ort wissen:

– Werden die Übergriffe als gefährlich eingeschätzt?

– Ist die Tendenz steigend?

– Welche Maßnahmen gibt es zum Schutz der Hilfskräfte bei ihren Einsätzen?

Überraschenderweise wurde uns die Situation gar nicht so dramatisch geschildert. Beschimpfungen sind offenbar an der Tagesordnung, die werden aber klugerweise von den Einsatzkräften meist ignoriert. Wenn eine Situation zu eskalieren droht, ziehen sich die Helfer zurück und fordern Unterstützung durch die Polizei an.
Ja, – die Tendenz ist steigend, vor allem bei verbalen Beleidigungen und mangelndem Respekt.

Alle Einsatzkräfte, mit denen die Gruppe gesprochen hat, wirkten gut geschult und hatten sehr viel Verständnis für Menschen in Ausnahmesituationen. Besonders Menschen mit Migrationshintergrund wird zu gute gehalten, dass der Rettungsdienst in den Herkunfts-ländern oft militärisch organisiert ist. Mit dem Militär haben die meisten Migranten aber schlechte Erfahrungen gemacht. Vermutlich lösen die Uniformen, die von der Feuerwehr und der Polizei getragen werden, daher leicht Aggressionen aus. Zumal sie sich farblich nicht unterscheiden.

Unsere Gesprächspartner gaben an nach belastenden Einsätzen von den Kollegen in den eigenen Reihen sehr gut aufgefangen zu werden.
Gewalt im Einsatz soll künftig gemeldet und erfasst werden. Dafür werden Strichcodes für das Smartphone entwickelt, bislang sind ca. 29 000 Fälle bekannt.
Die ASG Mitglieder werden weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und das Thema weiter verfolgen. Wer anderen hilft, sollte dafür nicht seine Gesundheit riskieren und verdient auch keine Beleidigungen.

Zusätzlich zu diesem Themen wurde viel Wissenswertes vermittelt.
Es gibt in Gelsenkirchen 4 Feuerwachen der Berufsfeuerwehr und 9 Standorte der freiwilligen Feuerwehr.
Die Gesamtsumme der Personen im System der Feuerwehren GE beziffert sich auf 1200 Einsatzkräfte. Nachwuchssorgen hat die Berufsfeuerwehr nicht! Was fehlt sind ausgebildete Notfallsanitäter mit 3 jähriger Ausbildung!
Für einen Löschzug müssen 11 Personalstellen vorgehalten werden.
Die Einsätze pro Jahr beziffern sich auf 52 014
Alarme gab es 1 285 und technische Einsätze 2 841.

Die Notfallrettung rückte 28 028 mal aus (Tendenz steigend) davon waren 5 288 Notarzt-einsätze, hinzu kamen 17 608 Krankentransporte .
Bei einem Schadensereignis soll ein Einsatzfahrzeug in 9,5 Minuten vor Ort sein, für den Einsatz von Zusatzkräften gilt eine Zeitvorgabe von weiteren 5 Minuten. Die Zeitvorgaben gelten bundesweit und werden zu 90% erfüllt. Sie setzen sich wie folgt zusammen:
Schadensmeldung aufnehmen 2,5 Minuten, vom Alarm bis zum Ausrücken der Einsatz-fahrzeuge dauert es in der Regel 1,5 Minuten.
Für die Fahrzeit werden 9 Minuten berechnet. Spätesten 13 Minuten nach Eingang der Meldung sollen die Einsatzkräfte vor Ort sein, weil die Reanimationsgrenze für einen Menschen bei ca. 17  Minuten liegt.

In der gesamten BRD gab es bei Bränden 343 Tote, davon waren 107 Kinder! Die Zahl der Todesfälle ist durch die Rauchmelderpflicht deutlich gesunken, sie lag vorher bei ca. 800! Nach den interessanten Informationen durften die Mitglieder der ASG auch in alle Bereiche der Feuerwache hinein sehen. Besonders spannend war die Meldezentrale und die technische Ausstattung für das Management der Einsatzfahrzeuge, besonders im Krisenfall.

Im Anschluss daran kam der Unterhaltungsteil. Die Besucher durften das Brandhaus besichtigen und bekamen hautnah die Hitze und Gewalt eines Feuers zu spüren! Am Ende des Besuches dann das unübertroffene Highlight! Wer wollte konnte im Korb der Drehleiter Gelsenkirchen aus 30 Metern Höhe sehen. Alle Teilnehmer der ASG nahmen unvergessliche Eindrücke mit. Besonders die Kamerad-schaft und die Berufszufriedenheit waren deutlich zu spüren.

Ein herzliches Dankeschön dem Team der Feuerwache im Berger Feld!

Vorstand der ASG
Einblicke in die Arbeit der Feuerwehr
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